Nutzt E10 der Umwelt

Ob der so genannte Ökosprit E10 der Umwelt nutzt, ist umstritten. Grundsätzlich ist Ökosprit wichtig beim Klimaschutz sowie der Energieversorgung. Biokraftstoffe verursachen zu den herkömmlichen Kraftstoffen weniger CO2 und verbrauchen weniger Erdöl. Dadurch verringert sich die Abhängigkeit von der endlichen Ressource Erdöl sowie deren oftmals politisch instabilen Lieferstaaten. Zudem kann der Bioanteil insbesondere pflanzlich auch in Deutschland produziert werden.

CO2-Bilanz von E10?

Ökosprit oder Biosprit soll die Umwelt schonen. Dennoch werden natürlich auch bei E10 wie bei jeder Verbrennung fossiler Kraftstoffe CO2 frei, das umweltschädigend ist. Ein höherer Anteil an Bioethanol neutralisiert die CO2-Bilanz grundsätzlich. Denn die ursprünglichen Pflanzen „schlucken“ vereinfacht in der Wachstumsphase so viel CO2 auf, wie bei deren Verbennung wieder frei wird. Soweit wäre deren CO2-Bilanz wieder ausgeglichen. Berücksichtigt man aber den CO2-Anteil, der für Anbau, Ernte und Verarbeitung der pflanzlichen Rohstoffe erforderlich ist, ist die CO2 Bilanz nicht mehr ausgeglichen. Daher ist der Nutzen für die Umwelt durchaus umstritten.

Umweltschutz von E10 per Verordnung?

Um obiger Gleichung zu Gunsten der Umwelt nachzuhelfen und damit die Umweltverträglichkeit von E10 sicherzustellen, hat die Bundesregierung im Rahmen der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung folgende Bedingung gesetzt. Demnach muss der Bioethanolanteil in E10 Benzin unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette – im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 35 % an Treibhausgasen einsparen. Auch gibt es Einschränkungen bezüglich der Anbauflächen, um biologisch wertvoll(ere) Flächen zu schützen.
Nur wenn diese Anforderungen erfüllt sind, wird der Ethanolanteil steuerlich begünstigt und auf die zu erfüllende Biokraftstoffquote angerechnet.

Schadet E10 doch der Umwelt?

Kritiker führen an, dass die Nachhaltigkeitsverordnung die dadurch folgenden indirekten Landnutzungsänderungen nicht berücksichtigt. Darunter versteht man, dass landwirtschaftliche Nutzflächen nicht mehr für die Nahrungsproduktion, sondern für die Biomasseproduktion genutzt werden. Nach Aussagen des Raiffeisenverbandes dienen schon heute ca. 8% der Ackerflächen zum Anbau von Energiepflanzen. Eine Ausweitung bis auf 40% sie nicht machbar. ((PNP vom 02.07.2011, S.8)) Da der Bedarf an Nahrungsmitteln aber weiterhin gedeckt werden muss, weicht man für diese Flächen auf Bereiche mit hoher biologischer Vielfalt oder Wald(rand)gebiete aus. Das schadet der CO2-Bilanz und schürt den Treibhauseffekt. Allerdings sind diese Verdrängungseffekte sehr schwer prognostizierbar.
In diese Kerbe schlägt beispielsweise der ADAC mit seiner Kritik. Er befürworte grundsätzlich die Nutzung von Ökosprit – aber nur wenn die positive Wirkung für die Umwelt umfassend sichergestellt sei und keine Nachteile für die Nahrungsmittelproduktion daraus folge. ((http://www.adac.de/infotestrat/tanken-kraftstoffe-und-antrieb/benzin-und-diesel/e10/default.aspx?tabid=tab5)) Bedenkt man zudem, dass Kohlekraftwerke beispielsweise viel mehr CO2 als Automotoren erzeugen, wäre es wohl ökologischer die Biomasse zur alternativen Stromerzeugung einzusetzen.

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