Wie teuer ist E10

Wie teuer E10 ist, lässt sich pauschal schwer beantworten. Aktuell scheint sich das Preisniveau etwa 3-5% über dem bisherigen Superbenzin einzupendeln. ((http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,du4q7wmj6wvzb8zo~cm.asp)) Seit der ersten Ankündigung war klar, dass der Preis von E10 nahe des bisherigen Superbenzins liegen dürfte. So oder so wird Tanken wegen der Einführung von E10 für manche Autofahrer noch deutlich teurer werden. Die Preispolitik bei E10 ist ein heißes Thema. Denn grundsätzlich müsste E10 günstiger werden, um die Autofahrer zum Umstieg auf neuen Standardkraftstoff E10 zu motivieren. In diese Richtung versucht auch die Politik die Tankstellenzulieferer zu drängen. So hat die Regierung Strafsteuern für das bisherige Super eingeführt. Dies versuchen die Mineralölkonzerne auf die Verbraucher durch Preiserhöhungen abzuwälzen. Allerdings verdient der Staat aufgrund des hohen Steueranteils recht gut an hohen Benzinpreisen. Für die Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne steigen zumindest vorübergehend die Kosten (Herstellung, Qualitätssicherung, Umrüstung). Experten beziffern diese Kosten auf ca. 3 Cent/ Liter. Auch lehrt die Vergangenheit, dass die Mineralölkonzerne nahezu keine Gelegenheit auslassen, um Preiserhöhungen zu rechtfertigen. Jedoch wollen die Konzerne E10 auch verkaufen, wenn sie es schon gesetzlich vorhalten und anbieten müssen. Denn Tanks und Zapfstellen sind teuer und müssen sich refinanzieren. Der Gesetzgeber hat die Gesellschaften jedoch auch dazu verpflichtet, eine so genannte „Schutzsorte“ für die Autofahrer anzubieten, deren Autos E10 nicht vertragen. Daher muss weiterhin Super und/ oder Super Plus angeboten werden. Und hier liegt sprichwörtlich der Hund begraben.

Wieso wird E10 für manche Autofahrer teuer

Vorab: es entsteht durch E10 ein geringer, gewisser Mehrverbrauch, den man letztlich aber auch bezahlen muss.
Grundsätzlich steht E10 parallel zum bisherigen Superbenzin mit maximal 5% Bioethanol (E5). Daher käme grundsätzlich ein gleicher Preis in Frage. So wird dies auch überwiegend praktisch an den Tankstellen gehandhabt.
Viele Medien vermuten nun, dass die Konzerne mittelfristig das bisherige Super (E95 mit 95 Oktan) wie zuvor das Normalbenzin auslaufen lassen. Dann bliebe den Autofahrern nur entweder E10 zu tanken oder das verbliebene Super Plus (98 Oktan) als „Schutzsorte“. Super Plus ist aber gewöhnlich deutlich (etwa 5 Cent/ Liter) teurer. Damit würden die Konzerne wohl gut mit der Unsicherheit und Unverträglichkeit bei E10 verdienen. ((http://www.faz.net/s/Rub1DABC609A05048D997A5F315BF55A001/Doc~E2467F63BB37E469A8B88CD41F374C0CE~ATpl~Ecommon~Scontent.html;
http://www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/neuer-biosprit-e10-von-wegen-alles-super-alles-teurer_aid_598635.html))

So verzichtet Aral auf das bisherige Super-Benzin, um nicht noch eine zusätzliche Benzinsorte anbieten zu müssen. Den Kunden bleibt daher nur die Wahl zwischen E10 und dem teueren Super Plus. Wenn dann Aral im im Februar 2011 ankündigt, E10 Biosprit als günstigste Benzinsorte an den Tankstellen zu verkaufen, im Schnitt um 5 Cent/ Liter günstiger, so ist der diesbezügliche Referenzpreis des Super Plus eigentlich der falsche.

Dieses Vorgehen der Mineralölkonzerne steht auch im Widerspruch zur Absicht der Politik, Autofahrer vor Unsicherheiten und Unverträglichkeiten zu schützen. Denn die Schutzsorte soll gerade eine unangemessene Benachteiligung dieser Autofahrer vermeiden.
Der ADAC appelliert daher auch an Bundesminister Röttgen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, „um das Aushebeln der Bestandsschutzregelung zu verhindern und faire Kraftstoffpreise zu ermöglichen“. ((http://www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/bioethanol-sprit-e10-adac-fordert-massnahmen-gegen-abzocke_aid_599100.html))
Allerdings regelt bereits die 10. BImSchV, dass nur sehr kleine Tankstellen ein Wahlrecht zwischen Super und Super Plus als Schutzsorte haben. Alle anderen müssen auch weiterhin Super und ggf. weiterhin Super Plus anbieten. Ansonsten bleibt den insoweit betroffenen Autofahrern bis dahin nur, solche Tankstellen aufzusuchen, die als Schutzsorte das bisherige Superbenzin zum gleichen fairen Preis weiter anbieten. Wenn jedoch der Preis des bisherigen Super-Benzins auf die Höhe von Super Plus angehoben wird, wird E10 teuer.

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